David Cope (geboren am 17. Mai 1941 in San Francisco, Kalifornien) ist ein amerikanischer Autor, Komponist, Wissenschaftler und ehemaliger Professor für Musik an der Universität von Kalifornien, Santa Cruz. Sein Hauptforschungsgebiet sind die künstliche Intelligenz und Musik; er schreibt Programme und Algorithmen, die bestehende Musik analysieren und neue Kompositionen im Stil der ursprünglichen Musik erstellen können.

Aus der Hamburger Morgenpost, 25.2.1998: Komponieren wie die alten Meister Bach aus dem Computer

Santa Cruz - Das Publikum im Konzertsaal einer US-Universität lag falsch: Gebeten, aus drei Sonaten die von einem Computer komponierte herauszufinden, irrten die meisten. Eines der dargebotenen Stücke stammte von Johann Sebastian Bach. Ein weiteres hatte ein Musikprofessor geschrieben, den Stil Bachs nachahmend. Komponist der dritten Sonate war ein Apple-Computer . Dieses Stück hielten die meisten aus dem Publikum für das Bach'sche Original. Doch es stammte von einer 100 000 Zeilen langen Software namens EMI (Experiments in Musical Intelligence), geschaffen von dem kalifornischen Musiker und Komponisten David Cope. Cope brachte seinem Computer bei, die Werke klassischer Komponisten haarklein in sich aufzusaugen. Zu denjenigen, die Copes Computer in Zweifel stürzt, gehört der Wissenschaftler Douglas Hofstadter, Autor des Buchs "Gödel, Escher, Bach" und selbst Pianist. "EMI ist das provozierendste Stück künstlicher Intelligenz, dem ich je begegnet bin." Eine scheinbare Chopin-Mazurka habe, so Hofstadter, "bis auf wenige Ausrutscher so geklungen, als passe sie direkt in Chopins Werkverzeichnis." Schon fragt Hofstadter besorgt: "Ist die Seele irrelevant für die Komposition von Musik?" Das zu beweisen, war freilich nicht die Absicht von David Cope. Die Grundidee hinter EMI ist alt: Bereits zu Mozarts Zeiten machten sich Komponisten einen Spaß daraus, neue Stücke zu schaffen, indem sie Notenfragmente nach Vorgabe eines Würfels ordneten. Grundsätzlich arbeitet auch EMI nach diesem Prinzip. Die Pianistin Linda Burmann-Hall schränkt ein, EMI funktioniere nur mit Künstlern, deren Werke berechenbare Strukturen aufwiesen, etwa Bach und Mozart. Mit Beethoven oder Bartók bringe das Programm nicht die gewünschten Resultate. Cope ließ EMI nicht patentieren. Er verschickt das Programm an jeden, der es haben will. Professionelle Musikproduzenten zeigten Interesse.

 

„Choral von Bach“:  https://www.youtube.com/watch?v=PczDLl92vlc  

„Vivaldi“:  https://www.youtube.com/watch?v=2kuY3BrmTfQ

„Mozart- Sonate“:  https://www.youtube.com/watch?v=o7zTLw7s2dc

„Fuge von Bach“: https://www.youtube.com/watch?v=S9ghzMgjxbs

„Chopin – Mazurka“:  https://www.youtube.com/watch?v=DqNcnIkYM4s

„Piano-Rag Scott Joplin“: https://www.youtube.com/watch?v=R-_9zSSQK3o

 

„Jukebox“ heißt ein künstliches neuronales Netzwerk, das auch Musik im Stil von Britney Spears, Elvis, Elton John, Frank Sinatra, Alan Jackson, Katy Perry etc. komponiert:

https://openai.com/blog/jukebox/ 

   
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